Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

Mercedes Sprinter 3 (Typ VS30, Baumuster W907/W910) - ab 2018
asagi28
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Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#1 

Beitrag von asagi28 »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ich habe gerade einen 907, 4,5to. extra lang (7,38m) relativ aufwändig zum Wohnmobil für 2 Personen umgebaut. Für uns ist das Fahrzeug kein Offroader sondern ein Schlechtwegefahrzeug. Ich taste mich beim Betrieb des 907, 4x4 gerade erst in die Feinheiten. Bislang hatten wir einen 906 und sind auf 120.000 km sehr zufrieden gewesen. Mit dem neuen Fahrzeug wollen wir nicht nur noch intensiver in Europa sondern auch in Asien und Afrika unterwegs sein. Wie eingangs bemerkt nicht, oder nur sehr eingeschränkt, Offroad. Es kann aber durchaus auch einmal die Querung einer Furt (Island) anstehen, wenn sie einfach zu bewegstelligen ist.

Zur eigentlichen Frage. Welchen Unterfahrschutz an welchen Stellen macht wirklich Sinn? Hier geht es nicht um Optik sondern um Schutz von Komponenten. Das Fahrzeug besitzt bislang Dämpfer von Marquart, eine zweikreis Luftfederung hinten und 18 Zoll Alpha Felgen 265/60 AT.

Schon einmal besten Dank für Eure Antworten,
liebe Grüße, Franz
MB Sprinter 907, 4x4, 419 CDI, 190 PS, 7,38m, Bj. 2025
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OM18
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#2 

Beitrag von OM18 »

Moin der Herr,

steht zwar alles bereits hier irgendwo im Forum, aber hier kurz:

also ich finde einen Schutz am Hinterachs-Differential und am VTG am wichtigsten.

Unterfahrschutz vorne und Schutz am Tank dann als zweites.
Der Schutz der unteren Aufnahmen der hinteren Dämpfer wäre dann noch die Kirsche auf der Torte (wobei ich sie nicht unbedingt als notwendig erachte).

Aber da haben andere mit mehr Offroaderfahrung bestimmt andere Meinungen dazu.

Je nachdem wie ihr in das Fahrzeug steigt, wäre ein Umbau der Trittstufe auch noch zu empfehlen.

Aufgrund deiner Fahrzeuglänge wäre vielleicht auch noch darüber nachzudenken, ob die hintere Stossstange (Böschungswinkel) irgendwie zu schützen ist.

Allseits gutes Ankommen

ciao
Luc
Lucs Hymer GCS 4x4 316 von 2017...und das übliche Gedöns: BFG KO2 (nicht mehr lange), Lokaris, LiFePo, von vorne bis hinten einiges an Armaflex verklebt, Solar und dies und das gebastelt, verbessert und behoben und niemals fertig
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#3 

Beitrag von loki »

Auf jeden Fall einen Schutz für das Hinterachsdifferential, das ist am meisten gefährdet. Hier nicht nur (oder am wenigsten) auf den Preis achten, sondern auf die Stabilität. Damit meine nicht nur den Schutz selber, sondern insbesondere auch die Halterung. Vorallem auf Widerstand gegen seitliche Belastung (hier sehen die Günstigen schon sehr fragil aus) und gegen Verdrehen. Desert-Service kann ich hier sehr empfehlen.

Was fehlkonstruiert ist, sind die Dämpferaufnahmen an der Achse. Hier habe ich keinen Schutz, habe eine davon allerdings auch schon leicht beschädigt. War ich aber selbst schuld, vorher wiedereinmal nicht nachgedacht. Sie sind aber noch funktional.

Gruß
Walter
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der.harleyman
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#4 

Beitrag von der.harleyman »

Beim Schutz des Differenzials sei daran erinnert, dass wir auch eine forumsinterne Lösung haben, die sehr gut funktioniert.
viewtopic.php?p=321387#p321387
:D
Und man verliert nicht einen Millimeter Bodenfreiheit damit.
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#5 

Beitrag von Bobil »

Hallo,
also ich bin als aller erstes mit dem Motorunterfahrschutz gegen einen dicken Felsen gerollt, den ich vor dem Auto einfach übersehen hatte (schnell mal im Halbdunklen in einen Übernachtungsplatz rangiert ohne Einweisung).
Beim anschließenden Sichtbarkeitsversuch bin ich erschrocken, in welch einem riesigen Bereich man vor dem Sprinter vom Fahrersitz aus einen 30cm hohen Felsen übersehen kann :shock:
Daher bin ich bei Motor (Oberaigner), VTG (Serie) und HA-Diff.-Schutzring (Forum) :D
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#6 

Beitrag von Eisbär »

Wobei die Ölwanne doch deutlich höher liegt als dein Unterfahrschutz oder ? Klar kann man den Aber auch als Vorwarner verstehen bevor man mit dem Achträger irgendwo gegensemmelt :wink:
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#7 

Beitrag von MaxeB »

Ganz klar das Hinterrad-Differenzial ist auf Platz 1.
Ohne hätte ich in Albanien oder Griechenland einen bösen Schaden erlitten.
Die anderen Bereiche kann man schützen, sehe da aber ich nicht so die Notwendigkeit, wir hatte bis jetzt dort keinen nennenswerten Kontakt.
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#8 

Beitrag von farnham »

Ich bin recht viel offroad unterwegs - nicht so sehr mit dem Sprinter, eher mit einem recht schweren Landcruiser mit Kabine. Ich habe bereits mehrfach erlebt, wie Fahrzeuge mit dem Schutz blöd hängen geblieben sind, insbesondere beim Rückwärtsfahren - während typgleiche Autos ohne Schutz einfach durchgekommen sind.

Ich selbst habe das mit dem Landcruiser mit dem serienmäßigen VTG-Schutz ebenfalls schon geschafft, im tiefen Schlamm rückwärts in Wurzelzeugs hängen zu bleiben. Das ist grob das Letzte, was man braucht, wenn man ohnehin schon kaum Vortrieb hat und sich schon freut, dass man endlich raus ist. Anders kann es beim Rock-Crawling aussehen. Ich sehe aber nicht, was eine 5 oder 6mm-Alu-Platte bei einem 4t-Auto hier bringen soll, außer beim Verbiegen zusätzliche Probleme zu verursachen.

Die Reifen-/Felgenwahl würde ich für Afrika unbedingt überdenken - mit denen kommst Du mangels Raum zum Luftablassen nicht in die Nähe des Geländes, wo der Schutz hilfreich sein könnte ;-). Davon abgesehen wirst Du bei jedem einzelnen Plattfuß nach Hause fliegen, um einen neuen Reifen zu holen. Oder halt 4 bis 8 Wochen festsitzen, bis die Spedition den Luftfracht-Express-Europa-/Australien-Import durch den Zoll bekommen hat.
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#9 

Beitrag von Mopedfahrer »

farnham hat geschrieben: 03 Apr 2025 14:44 Die Reifen-/Felgenwahl würde ich für Afrika unbedingt überdenken - mit denen kommst Du mangels Raum zum Luftablassen nicht in die Nähe des Geländes, wo der Schutz hilfreich sein könnte ;-). Davon abgesehen wirst Du bei jedem einzelnen Plattfuß nach Hause fliegen, um einen neuen Reifen zu holen. Oder halt 4 bis 8 Wochen festsitzen, bis die Spedition den Luftfracht-Express-Europa-/Australien-Import durch den Zoll bekommen hat.
Das sehe ich auch so.

Ich verstehe sowieso nicht, warum so viele 4x4-Besitzer auf 265/60 18-Reifen fahren.
Die bieten duch so gut wie keinen Spielraum um den Luftdruck zu senken. Und dazu noch auf Alu-Felgen ...
Es ist ein gewaltiger Unterschied in der Traktion, ob man mit 3 Bar oder 1,5 Bar Druck in den Reifen fährt.
Und ich vermute, dass 265/60er Reifen keine 1,5 Bar vertragen ...
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#10 

Beitrag von asagi28 »

 Themenstarter

Welche Bereifung würdet Ihr stattdessen fahren, um z.B. in Afrika unterwegs zu sein. Ganz abgesehen davon, dass ich einganz geschrieben habe, unseren Sprinter mit der Länge/Überhang von nicht als Offroader anzusehen .
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#11 

Beitrag von Mopedfahrer »

Meine Empfehlung: 245/75 16
Über die richtige Marke gibt es viele Meinungen ...
Ich habe erst vor kurzem die BF Goodrich Ko/2 wieder neu gekauft.
Die sind zwar schweineteuer, aber ich war einfach zufrieden damit :D
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#12 

Beitrag von Mopedfahrer »

asagi28 hat geschrieben: 02 Apr 2025 10:43 Zur eigentlichen Frage. Welchen Unterfahrschutz an welchen Stellen macht wirklich Sinn? Hier geht es nicht um Optik sondern um Schutz von Komponenten. Das Fahrzeug besitzt bislang Dämpfer von Marquart, eine zweikreis Luftfederung hinten und 18 Zoll Alpha Felgen 265/60 AT.
Noch eine Meinung von mir zu deiner Eingangsfrage:
Dein Sprinter ist ja wirklich lang. Da würde ich mir auf jeden Fall Gedanken zu einem Tankschutz machen. Bei deinem Radstand können dich schon kleinere Hügel am Unterboden kratzen.
Und hoffentlich hast du nicht diese Trittstufe verbaut, die einfach als Kasten unten an die Karosserie geschraubt wird (Slide out). Die könnte sonst bei deinem Radstand ziemlich schnell Bodenkontakt haben.
Viele Grüße Anton

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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#13 

Beitrag von JoachimG »

Hallo,

auf jeden Fall Hinterachsdifferential. Da kann sehe ich den einen oder anderen Kratzer. Den hätte das Differential wohl auch ausgehalten.
Mit unserem 6 Meter Sprinter hatten wir keinen Kontakt mit dem angebauten Tankschutz und dem Motorschutz. Wenns heftig wird fahren wir aber sehr umsichtig.
Reifen für Afrika:
Nur diese Größe 245/75 16, warum steht ja schon hier ...
BF Goodrich Ko/2 halten unglaublich viel aus. Nach 56.000 km (Marokko, Kaukasus und Arabien) noch 4mm Restprofil.
Die neuen kommen im Herbst drauf.
Gruß
Joachim
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#14 

Beitrag von der.harleyman »

Für das derzeitige Reifen-Setup sprechen Straßenlage, je nach Reifen Komfort, Optik und mögl. weitere kleine Pluspunkte
Das Manko bei schlechter Traktion den Reifendruck nicht so weit senken zu können wie bei einem 225er oder 245 lässt sich durch einen preiswerten Satz Stahlfelgen und andere Reifen leichter ändern als fehlende Bodenfreiheit. Insoweit bin ich voll beim TE. U-Schutz ist sinnvoll, der lange Überhang kritisch.
Und die 265/60 sind mit Blick auf Bodenfreiheit nun nicht soooo verkehrt.
Die Sichtweise, dass dies kein Offroader sondern ein Schlechtwegefahrzeug ist, klingt für mich daher vernünftig und realistisch.Und das sollte auch mit 265ern klappen... :D
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farnham
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Re: Welche Unterbodenschützer machen wirklich Sinn

#15 

Beitrag von farnham »

asagi28 hat geschrieben: 03 Apr 2025 17:08 Welche Bereifung würdet Ihr stattdessen fahren, um z.B. in Afrika unterwegs zu sein.
Ich bin mit dem Cruiser oft im Süden Afrikas unterwegs, auf 265/75 R16, was eine sehr gängige Größe für Fullsize-Geländewagen und leichte LKW ist. Ein hoher Lastindex ist trotzdem nicht an jeder Tankstelle verfügbar und verlangt oft nach einem Besuch in der Hauptstadt des Landes. Wenn es bei mir keine anderen Restriktionen gäbe, würde ich umbereifen auf 255/85 R16, ebenfalls sehr gut verfügbar.

Mit meinem heckgetriebenen Sprinter bin ich mit 225/75R16 AT unterwegs und war damit schon in so tiefem, weichen Sand, dass man darin kaum ordentlich laufen konnte. Mit 0.7bar hab ich sogar noch 500kg gezogen. Sperre und Allrad: nicht vorhanden. Die Verfügbarkeit dieser Größe in Afrika ist mir allerdings nicht bekannt.

Die 5t-V6-Allrad-Sprinter sind im Süden Afrikas sehr gebräuchlich als "Reisebus" und fahren in der Regel zöllige Reifen (7.50-16?) mit Doppelbereifung hinten. Irgendwo gabs hier im Forum mal einen Beitrag inklusive Bildern dazu, finde ich leider gerade nicht. Vielleicht erinnert sich ja einer der Mitleser daran? Diese Reiffen sind auch eher hoch als breit und damit sehr gut geeignet, um im Sand oder Schlamm ordentlich Luft rauszulassen.

Was auch noch mit reinspielt, ist die Achsuntersetzung und ggf. die Untersetzung des Low-Range von deinem Auto. Mit einer langen Achse und nur der "kleinen" Untersetzung sind die 265/75/r16 selbst mit dem V6 im Gelände sicher kein Spaß, insbesondere in Kombination mit Höhe über dem Meeresspiegel, Hitze und trockenem Sand - was Gerüchten zu Folge in Afrika schon mal vorkommen kann :D .
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